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Tuesday, September 8, 2020

Bad Salzelmen Unternehmer schreiben Brief zum Gerätehaus - Volksstimme

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Schönebeck, 2. September 2020

LESERBRIEF ZUM VOLKSSTIMME-ARTIKEL "MUSS DAS SALZER GERÄTEHAUS UMZIEHEN?" VOM 29.08.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die fünf unterzeichnenden Geschäftsführer unterschiedlicher Schönebecker Unternehmen, haben unseren privaten Wohnsitz in Schönebeck Ortsteil Bad Salzelmen. Als Bürger dieses Ortsteils haben wir natürlich ein vitales Interesse an der Einsatzfähigkeit der Feuerwehr vor Ort. Wir verfolgen die jahrelange Problematik regelmäßig und mit größter Sorge.

Mittlerweile haben wir uns am 1. September 2020 bei der Feuerwehr vor Ort ein Bild gemacht. Vorab müssen wir feststellen, dass die dort freiwillig tätigen Kameradinnen und Kameraden – und das möchten wir hier betonen – einen großen Dank verdienen für Ihre Arbeit unter den vorhandenen Arbeitsbedingungen. Nach der Besichtigung der Feuerwache muss man feststellen, dass sie kein Aushängeschild für die Stadt Schönebeck ist.

"Katastrophale Arbeitsbedingungen"

Der Schlauchturm, der eigentlich zu jeder Feuerwehr gehört, ist nicht mehr verwendbar. Putz rieselt von den Wänden und die Arbeitsbedingungen zum Umziehen sind, gelinde gesagt, katastrophal. Ein Gebäude, welches im Jahre 1925 errichtet wurde, ist nicht nur 95 Jahre alt, sondern im heutigen Zeitalter bestenfalls noch ein Denkmal aus einer anderen Zeit. Umso unverständlicher ist, dass die Stadt und der Landkreis sich von einer einzelnen Person, die eine sogenannte Bürgerinitiative gebildet hat, beim Neubau einer Fahrzeughalle behindern lassen.

Hierzu möchten wir fragen: Wie wichtig ist das Gemeinwohl der Bürger und wie hoch ist das Wohl desjenigen zu betrachten, dem es eigentlich nur um einen Parkplatz vor seinem Haus geht? Auch muss die Frage gestellt werden: Ist die Feuerwehr überhaupt noch im Ortsteil gewollt? Man muss sich einmal vor Augen führen, über welche Dinge hier gestritten wird. Die Bürgerinitiative unter Führung von Herrn Jens-Karsten Paschke beziffert ihre Unterstützer auf mehr als 360. Interessant wäre, wer diese Unterstützer letztendlich sind. Möglicherweise sind das Menschen, die nicht einmal in Bad Salzelmen wohnen. Nach unseren Recherchen leben in Bad Salzelmen mehr als 6100 Bürgerinnen und Bürger. Rein rechnerisch reden wir also über 5 Prozent der Einwohner, die angeblich zu den Unterstützern von Herrn Paschke zählen.

Mehr Lärm und Straßenverkehr?

Laut Zeitungsartikel vom 29. August 2020 befürchten die Anwohner, dass die Erweiterung um eine neue Fahrzeughalle zu mehr Verkehr und Lärm in Bad Salzelmen führen könnte. Ein logischer Zusammenhang ist hier für uns nicht erkennbar, da eine neue Fahrzeughalle nicht zu mehr Bränden führt. Nach Aussage der Feuerwehr Salzelmen liegen die monatlichen Einsätze zwischen 8 und 10, d. h. wir reden hier überhaupt nicht über täglich mehrere Einsätze, wie es zum Beispiele bei den großen deutschen Berufsfeuerwehren der Fall ist.

Noch ein Wort zu den Standorten der Berufsfeuerwehren: In den großen deutschen Städten wie Hamburg, Frankfurt/Main, Berlin oder Leipzig ist der Sitz der Haupt-Feuerwehren im Ort, und zwar in der Mitte. Die Entscheidungen, die zu diesem Standort geführt haben, haben in erster Linie mit der zentralen Erreichbarkeit im Falle eines Notfalls zu tun. Sollte ein neuer Standort in einem Gebiet außerhalb Salzelmens diskutiert werden, dann stellt sich die Frage: Wie kommen die freiwilligen Kameradinnen und Kameraden dorthin? Es gilt für den Rettungsdienst und die Feuerwehr eine sogenannte Hilfsfrist von 12 Minuten. Das ist gesetzlich in Sachsen-Anhalt vorgegeben. Kann diese Hilfsfrist dann überhaupt noch eingehalten werden?

Wir als Bürger des Ortsteils verstehen uns ab sofort als Interessenvertreter des kommunalen Gemeinwohls. Wir werden weitere Bürgerinnen und Bürger dazu aufrufen, uns zu unterstützen. Es kann doch nicht sein, dass in einer Stadt wie Schönebeck/Elbe nun fast gar nichts mehr geht. Freibad ade, Schwimmhalle möglicherweise ade, ein Kino gibt es nicht, und jetzt soll auch noch die Feuerwehr irgendwann zusammenfallen. Wir werden das nicht mitmachen.

Wir fordern Herrn Paschke und seine Unterstützer auf, in einen Dialog einzutreten, damit die Arbeits- und Einsatzbedingungen für die Menschen verbessert werden, die ihre Freizeit und Gesundheit kompromisslos zur Rettung von Hab und Gut und Menschenleben einsetzen.Wir erwarten auch von der Kommunalpolitik eine klare und eindeutige Position. Auch Landespolitiker, die in der Regierungsverantwortung stehen, sollten sich dazu einmal äußern.

Mit freundlichen Grüßen

Guido Geister

Lars Göhlich

Michael Plake

Steffen Schultze

Hans-Jürgen Schwarz




September 09, 2020 at 05:01AM
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