Der Erfolg gibt Euch scheinbar recht. Viele Verbraucher wollen es so. Viele, aber eben nicht alle. Und vielleicht wird die Zahl derer, die nicht nur Preise vergleichen, sondern auch mehr über Qualität, Herkunft und Produktionsweise wissen wollen, nach dem jetzigen x-ten Skandal um Industriefleisch doch größer. Anzeichen dafür gibt es.
Manchen von Euch dürften noch die Demonstrationen der Bauern in Erinnerung sein, die Milch auf ihre Äcker kippten oder mit den Traktoren vor die Läden zogen, weil sie Lebensmittel nicht zu einem Preis erzeugen wollen, von dem sie selbst kaum leben können. Damals und auch jetzt wieder, da die Corona-Pandemie die Bedingungen, unter den Fleisch produziert wird, in den Mittelpunkt gerückt hat, erhalten die Kritiker in Leserbriefen und in den sozialen Medien wie Facebook viel Unterstützung.
Natürlich gibt es keine Garantie, dass derjenige, der sich öffentlich als Umweltschützer oder sozial engagiert gibt, dann, wenn er mit dem Einkaufswagen am Supermarktregal halt macht, nicht doch zu der günstigeren Ware greift. Aber die Entwicklung des Biosektors zeigt, dass das nicht so bleiben muss.
Liebe Discounter, wenn Ihr mit der Märchenwelt Werbung macht, dann darf vielleicht auch ich mir an dieser Stelle eine gute Fee wünschen – eine, die mir Dreierlei erfüllt.
Mein erstes Begehren: eine gesunde Ware von guter Qualität.
Hinzu kommt zweitens eine Produktionsweise, die nicht auf Kosten von Tier, Landschaft und der Beschäftigten geht.
Und drittens, ach ja: Das Ganze soll trotzdem preiswert sein. Preiswert ja – aber nicht billig.
July 11, 2020 at 01:06AM
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Brief an die Discounter - Westfalen-Blatt
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Brief
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